Überall mit Freude lernen: Web Based Trainings

Wissenschaftliche Lerninhalte können unterhalten und trotzdem seriös sein. Web Based Trainings (WBT) sind interaktive und multimediale Online-Trainings, die auf Lernspaß ausgerichtet sind. Der große Vorteil: Lerner können die Lernmodule zeit- und ortsunabhängig am eigenen PC durchführen. Sie sind auch für eine beliebig große Lerngruppe verfügbar.


Um die Lerner bei der Stange zu halten, setzen WBTs auf Edutainment und beziehen die Lerner aktiv mit ein.

Studierende lösen verschiedenste Aufgabentypen, werden zum Nachdenken herausgefordert und klicken sich aktiv durch das Training. Spielelemente motivieren die Lerner (Gamification). Sie können das Tempo und ihren eigenen Lernpfad selbst bestimmen (differenzieren). Sie erhalten direktes Feedback. Das Medium kann in verschiedenen Sprachen ausgespielt werden.

Motivierend wirkt auch eine gute grafische und einheitliche Aufbereitung sowie interessantes Storytelling. Mit einem WBT können Sie Inhalte anschaulich vermitteln und Abwechslung durch Medienvielfalt anbieten. Die Lernmodule werden mit Autorentools wie Rise, Articulate Storyline oder der LernBar umgesetzt. Templates, also Seitenvorlagen, erleichtern die Umsetzung. Am wirksamsten kommt dieses Medium als Blended Learning zum Einsatz, in Kombination mit einer Präsenzveranstaltung. 

Das didaktische Design

Gute WBTs sind didaktisch geplant (Grob- und Feinkonzept). Ein Kurs besteht aus Lernmodulen und die einzelnen Seiten sind nach Lernzielen ausgerichtet. Die wichtige Frage lautet: „Wie kann ich das Lernziel XY am besten (motivierend, verständlich, anschaulich, methodisch, medial) umsetzen? Im Idealfall wecken WBTs durch Storytelling, Überraschung, Witz oder etwa Rätsel den Spaß am Lernen.

Geschichten überzeugen die Lerner von der Bedeutung des Lernstoffs. Storytelling bedeutet, dass (kurze!) Geschichten genutzt werden, um den Inhalt zu vermitteln. Im unteren Beispiel ist es eine Rahmengeschichte, die zu Situationen führt, die im Labor beherrscht werden sollen. Schon der Kognitionspsychologe Daniel Kahnemann verweist 2011 darauf, dass wir in „stories“ denken und lernen und uns durch gute Geschichten überzeugen lassen. 

Quelle WBT: Andrea Schweiger

Storytelling

Strukturierung über Bilder

360 Grad und VR

Interaktive Fragen und direktes Feedback

Anschaulichkeit

Auch in WBTs werden didaktische Prinzipien wie Zielgruppenorientierung, roter Faden, klare Strukturierung, Exemplarik, Wiederholung, Neugier, Kontroverse, Vergleich und direktes Feedback eingesetzt. Das Medium hat jedoch noch ein paar Besonderheiten, die es zu beachten gilt.

Visuelle Gestaltung

  • Das WBT geht auf einer Seite sparsam mit Text um. Es ist kein Buch.
  • Bilder sind wirkmächtiger als Texte und sollen den Lerninhalt unterstreichen.
  • Der Einsatz von Farben erfolgt sparsam und ist funktional.
  • Wichtige Steuerungselemente sind hervorzuheben und tauchen an derselben Stelle auf (siehe Beispiele oben).
  • Im WBT werden Elemente wie Bilder oder Elemente als Strukturhilfen eingesetzt, damit nicht zu viel Information auf einer Seite erscheint (sonst droht der „cognitive overload“). Das dritte Bild oben verdeutlicht das Prinzip: bei Klick auf ein rundes Bild auf der Seite erscheint (im Orginal-WBT) im grünen Feld ein dazugehöriger Text. Die Seite bleibt übersichtlich.
  • Die Seitenaufteilung der Text/Bildelemente entspricht generell dem Prinzip: Aufteilung in Vollgrafik/ 50:50/ Drei-Spalter (3/3) oder Vier-Spalter (4/4). Reine Texte sind zu vermeiden. Dabei Bilder möglichst einbeziehen.
  • Es ist ganz elementar wichtig, die Sprache einfach zu halten. Bitte keine Schachtelsätze. Und vermeiden Sie einen Nominalstil. Kurze Sätze nehmen Lerner beim Lesen auf dem Bildschirm besser auf. Eine Seite am Bildschirm wird also anders rezipiert als ein Buch.
  • Und nicht mehr als acht Bullet-Points auf einer Seite :-)