Ja? Nein! Echt? Klar!

Eine dynamische und interaktive Form der Evaluation, bei der Lehrende und Studierende in einen direkten Austausch treten – das bieten dialogische (sogenannte ‚qualitative‘) Evaluationsmethoden.

Wie der Name schon sagt, steht hier der unmittelbare Dialog im Vordergrund. Lehrende erhalten in einem offenen Gespräch direktes Feedback von ihren Studierenden. Der Vorteil gegenüber standardisierten Befragungsverfahren liegt gerade in dieser Offenheit. Die Themen, die von den Studierenden bzw. auch von den Lehrpersonen angesprochen werden, sind vorher nicht im Detail festgelegt.


Den Dialog wagen

Dialogische Evaluationsmethoden gehen über standardisierte Befragungen hinaus und ermöglichen einen direkten Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden. Lehrende können hierbei z.B. um Rückmeldung zu innovativen Lehrkonzepten bitten bzw. Studierende lehrveranstaltungsspezifische Bedarfe ansprechen, die möglicherweise die standardisierte Lehrevaluation nicht hinreichend abdecken kann. Die Beteiligten haben dabei die Möglichkeit, ihre jeweils subjektive Sicht auf die Gegebenheiten der Lehrsituation darzulegen.

Dabei können auch Missverständnisse geklärt und spezifische Herausforderungen gezielt angesprochen werden.

Zu berücksichtigen ist allerdings bei diesem Verfahren, dass es Studierenden aufgrund verschiedener Bedenken und Furcht vor Konsequenzen schwer fallen kann, ihre Rückmeldungen offen zu äußern. Dies kann verringert werden, indem z.B. eine studentische Vertrauensperson die Rückmeldungen der Studierenden einsammelt und anonym an die Lehrperson übermittelt.

Insgesamt sind dialogische Evaluationsverfahren – in Abhängigkeit von den genannten Rahmenbedingungen – eine durchaus sinnvolle Ergänzung zu standardisierten Verfahren der Lehrevaluation, bei dem Lehrende ein vertieftes Verständnis für die Wahrnehmungen und Bedürfnisse ihrer Studierenden erhalten. Die offenere Kommunikationskultur kann das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden unterstützen und damit auch die Lernatmosphäre verbessern.

Praxisbeispiele

Feedbackgespräche: Lehrende können regelmäßige Feedbackrunden in kleinen Gruppen oder im Plenum durchführen, bei denen Studierende ihre Eindrücke der bisherigen Lehrveranstaltung teilen.

Moderierte Gruppendiskussionen (mit oder ohne Lehrkraft):  Ein*e Moderator*in (z.B. ein*e Tutor*in) leitet eine Feedbackrunde, um sicherzustellen, dass alle Studierenden ihre Meinungen einbringen können und hilft, die Rückmeldungen strukturiert an die Lehrkraft weiterzugeben.

Wie können Sie Evaluation umsetzen?

Dialogische Evaluationsmethoden ergänzen standardisierte Befragungen, indem sie persönliches, direktes Feedback ermöglichen. Durch den offenen Austausch gewinnen Lehrende wertvolle Erkenntnisse, um Lehrveranstaltungen noch zielgerichteter an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen und dadurch die Qualität der Lehre kontinuierlich zu steigern.

Sprechen Sie das Team Evaluation und Kennzahlen​​​​​​​ der Abteilung Qualitätsmanagement Studium und Lehre gerne an, wenn Sie Unterstützung benötigen.