Bildung Nachhaltige Entwicklung
Welchen inhaltlichen Fokus hat die Veranstaltung?
Im Modul „Nachhaltige Entwicklung: Lokale, regionale und globale Herausforderungen“ ersetzt ein kooperatives Lernformat die ursprüngliche Ringvorlesung mit Begleitseminar.
Welche besonderen Aspekte möchten Sie herausheben?
Den vielen schon bestehenden inhaltlich orientierten Formaten zu BNE-Themen wird kein weiteres Konkurrenzformat hinzugefügt. Vielmehr wird Vorhandenes besser ausgeschöpft und durch Besuche von außen bereichert. So kann auch der Ambition, lokale, regionale und globale Aspekte zusammenzuführen, nachgekommen werden.
Die Reflexionen zeigen, dass die Studierenden durch das kooperative Lernformat gute Einblicke in ein komplexes Thema erhalten. Der Lernkontext fordert sie zur Transdisziplinarität, zum systemischen und vernetzten Denken auf. Die Diskussionen setzten voraus zuzuhören, nachzudenken, kritisch zu hinterfragen. Die Lösungsansätze der Studierenden weisen auf individuelle und kollektive Verantwortung hin und spiegeln Bedenken und Hoffnung. Sie stehen für Selbstwirksamkeit.
Was ist ihre didaktische Vorgehensweise und welche Methoden wurden eingesetzt?
Die Besonderheit dieses Konzeptes und der methodisch-didaktischen Vorgehensweise besteht darin, einen Rahmen zu geben, der zur Erkundung, Wissenssammlung und Meinungsbildung einlädt;
Die Studierenden sammeln selbständig und individuell Erfahrungen und Einsichten zu Themen der Nachhaltigen Entwicklung, indem sie – abgestimmt mit dem Dozent*innen-Team - interne und vor allem auch externe Veranstaltungsreihen besuchen (bspw. Ringvorlesungen, andere Seminare, Summer Schools), die ihrem eigenen Interesse entsprechen. Das Format bietet Studierenden einen Rahmen, um eigene Perspektiven zu entwickeln, sich Wissen selbstbestimmt anzueignen, dies zu reflektieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Die Studierenden kehren regelmäßig in das Begleitseminar zurück, tragen dort Erfahrungen und Einsichten zusammen und verarbeiten diese gemeinsam und begleitet durch das Dozent*innenTeam im Rahmen eines Commoning zu neuen, geteilten Erkenntnissen.
Als Leistungsnachweis werden Prüfungsvorleistungen vereinbart. Diese bestehen aus unterschiedlichen Komponenten. Hierzu zählen erstens „Research Notes“ im Umfang von zwei bis drei Seiten, die inhaltlich entweder die Vorbereitung oder die Nachbereitung der Veranstaltung wiedergeben. Zweitens wird die aktive Teilnahme an den Diskussionen im Begleitseminar bewertet. Drittens erfolgt eine bewertete schriftliche Reflexion der Lernerfahrungen, die am Ende des Seminars abgegeben wird.
Wie sind Transfer- oder Praxisbezüge in Ihrer Veranstaltung umgesetzt?
Commoning als soziale Lernpraxis trägt zur Verankerung der Bildung für nachhaltige Entwicklung bei und unterstützt Nachhaltigkeitstransformation. Das Konzept erweist sich als transdisziplinärer, partizipativer, selbstverantwortlicher und kollaborativer Lernkontext.
Anknüpfend an die Reflexionen der Studierenden schätzen wir das Konzept als eine Herangehensweise, die es ermöglicht, in einer kurzen Zeit eine große Vielfalt von Themen anzusprechen. Die Studierenden selbst werden schrittweise zu Expert*innen, die Wissen mitbringen, das die Dozent*innen selbst oft nicht haben. Dabei kann nicht immer das eigentlich Notwendige erreicht werden, aber auch dieses Defizit kann als Lernerfahrung und Herausforderung erkannt und kritisch benannt werden.